Brian Kinney – HomoWiki (2024)

Brian Kinney ist eine fiktive homosexuelle Figur aus der amerikanisch-kanadischen TV-Serie Queer As Folk. Dargestellt wurde er ebenda vom Schauspieler Gale Harold, der durch diese Rolle internationale Berühmtheit erlangte. Für die deutsche Synchronisation von Queer As Folk lieh Karlo Hackenberger Harold seine Stimme.

Die Figur basiert auf dem Charakter des Stuart Alan Jones aus der gleichnamigen britischen Fernsehserie, und kann als Gegenstück zur lesbischen Shane McCutcheon aus The L Word gesehen werden [1].

Inhaltsverzeichnis

  • 1 Bedeutung der Figur in Queer as Folk
    • 1.1 Vorgeschichte
    • 1.2 2000 - 2005
  • 2 Bedeutung der Figur in der realen LGBT-Community
  • 3 Bekannte Zitate seiner selbst
  • 4 Weblinks
  • 5 Weiterführende Literatur
  • 6 Quellen
  • 7 Einzelnachweise

Bedeutung der Figur in Queer as Folk

Vorgeschichte

Kinney wuchs Anfang der 1970er in Pittsburgh, Pennsylvania (USA) neben seiner älteren Schwester Claire in einem streng katholischen, homophoben Elternhaus auf, wo er auch wegen des körperlichen Missbrauchs durch seinen alkoholkranken Vater Jack eine überaus lieblose Kindheit verbrachte. Einziger Lichtstrahl in seinem Leben war daher oft nur sein bester Freund Michael Novotny, den er im Alter von 14 Jahren auf der High School kennen lernte - die beiden verbindet seit jeher eine unerschütterliche platonische Liebe. Während seines Marketingstudiums lernte er die lesbische Lindsay Peterson kennen, mit der er seitdem ebenfalls eng befreundet ist.

2000 - 2005

Als erfolgreicher und sehr gefragter Angestellter einer Werbeagentur kann Kinney sich einen äußerst luxuriösen Lebensstil leisten, der größtenteils aus einem nicht zu übersehbaren Drogenkonsum sowie einer Vielzahl von One-Night-Stands besteht. Er ist stolz darauf, schon mit etlichen Männern geschlafen zu haben und der meistbegehrteste Schwule von Pittsburgh zu sein, was ihn allerdings auch zu einer Person mit ausgeprägtem Narzissmus macht. Offen heterophob und strikt gegen Ehe, Liebe und Beziehungen eingestellt, verachtet er die heteronormative konventionelle Gesellschaft zutiefst - lässt sich aber zuliebe von Lindsay auf eine Samenspende ein, deren Ergebnis sein Sohn Gus ist, welcher in der Pilotfolge geboren wird. Obwohl er in den allermeisten Fällen sehr selbstbewusst auftritt, besteht seine größte Angst jedoch darin, seine jugendliche Vitalität ans fortschreitende Alter zu verlieren.

Zu Beginn der Serie trifft er auf den gerade einmal 17-jährigen Justin Taylor, der von dem 12 Jahre älteren Kinney noch in der gleichen Nacht seiner Unschuld beraubt wird. Im Gegensatz zu Taylor zeigt Brian zwar zunächst keine erkennbaren Anzeichen von Liebe oder Zuneigung, widerlegt wird seine eigentliche Meinung aber darin, dass er nie wirklich von ihm ablässt und sich sogar kühn gegen Justins schwulenhassenden Vater stellt.Als Justin von einem homophoben Mitschüler lebensgefährlich verletzt wird, ist Brian schwer traumatisiert und wacht bis zur Genesung jede Nacht heimlich über seinem Krankenbett, was jedoch nur Justins Mutter weiß. In Staffel 3 wird deutlich, mit welcher Einsamkeit er zu kämpfen hat, als Justin eine vorübergehende Beziehung zu einem anderen Mann beginnt.

Auch für seine Freunde setzt er sich ein unermüdlich ein - wenn er das auch nie zugeben würde; beispielsweise gibt Kinney seine elterlichen Rechte an Gus für Lindsays Freundin Melanie ab und verhindert zum Wohle der Community, dass ein republikanischer Kandidat zum Bürgermeister gewählt wird. Brian gründet seine eigene Agentur, als er wegen letztgenanntem Eingreifen seinen Job verliert. Kurz darauf wird bei ihm Hodenkrebs diagnostiziert, den er jedoch erfolgreich überwindet und wieder gesund wird. Eine gemeisterte Radtour nach Kanada und wieder zurück bringt ihm ebenfalls neuen Lebensmut und er entscheidet sich dafür, mehr Zeit mit seinem Sohn zu verbringen.

Brian ist außer sich, als in der fünften Staffel zunächst nicht klar ist, ob Justin sich unter den Opfern des Bombenanschlags auf die Diskothek Babylon befindet - was glücklicherweise nicht der Fall ist. Durch dieses einschneidende Erlebnis erkennt er schließlich, wie sehr er Taylor liebt und gesteht ihm zum ersten Mal seine wahren Gefühle. Er macht ihm sogar einen Heiratsantrag, den er jedoch wieder fallen lässt, als er Justins Karriere als Künstler für wichtiger befindet und dieser daher beschließt, dafür nach New York zu gehen - Brian bleibt dagegen in Pittsburgh zurück.

Bedeutung der Figur in der realen LGBT-Community

Für viele scheint er so herausragend zu sein, dass Kinney mehrfach Gegenstand von Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten innerhalb der schwul-lesbischen Community war. Und er darf sich wohl auch einer echten Fangemeinde erfreuen: So ist beispielsweise sein auffälliges Muschelarmband, das er fast nie abzulegen pflegt, mittlerweile zu einer Art Totem unter seinen Anhängern aufgestiegen. Darueber hinaus wurde Kinney im Jahre 2007 von AfterElton, einer Internetseite aehnlich der AfterEllen-Homepage, zur populaersten schwulen Fernsehfigur aller Zeiten gewaehlt.

Paul Robinson, ein Professor für Geisteswissenschaften an der Universität in Stanford, erwähnt in seinem Buch Queer Wars, dass Brian jemand sei, der "sich vollständig von den unterdrückenden Bräuchen der Heterosexualität befreit habe", und dass "seine Verachtung der Hetengesellschaft gegenüber" ihn zum "ultimativen schwulen Helden" mache.

Kritisiert wurde jedoch unter anderem an Brian, dass er in den Augen vieler zu sehr dem Klischee eines homosexuellen Mannes entspraeche.

Bekannte Zitate seiner selbst

Brian Kinney ist ebenfalls beruehmt für seine Sprueche und Zitate in Queer as folk. Einige der relevantesten finden sich hier:

  • "Also, kommst du, oder gehst du? Oder kommst du und gehst dann? Oder kommst du und bleibst?" - zu Justin Taylor, am Abend als er ihm seine Unschuld nimmt
  • "Manchmal muss ein schwuler Mann tun, was er tun muss."
  • "Mach was du willst, sag was du willst, fick wen du willst. Keine Ausreden, keine Entschuldigungen, keine Reue."
  • "Du willst zu viel. Du erwartest zu viel. Dann, wenn dein Held dich enttäuscht, wird dein kleines armes Herz zerschmettert." - zu Justin
  • " ...Ich bin ein Schwanzlutscher! Ich bin queer! Und jedem, der mich dafür bemitleidet oder angreift, sage ich: Richte über dich selbst. Das ist, wo ich lebe. Das ist, wie ich bin." - als er sich von der Art Mensch, die er zutiefst verachtet, nämlich die der Heterosexuellen, abgrenzt

Weblinks

Weiterführende Literatur

  • Frederick P. Miller, Agnes F. Vandome: Brian Kinney: Showtime, Queer As Folk (North American TV series), Russell T. Davies, Queer As Folk (UK TV series), Narcissm, Heteronormativity. Alphascript Publishing-Verlag, ISBN 6133951176.
  • Christian Mentz (Hrsg.): Queer as Folk - Das Ultimative Fanbuch. 1. Auflage. Bruno Gmünder Verlag, 2008, ISBN 978-3-86187-478-2.

Quellen

Einzelnachweise

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Author: Nathanael Baumbach

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